1. Erlaubte Techniken

Erlaubt sind
alle kontrolliert ausgeführten:
Schlag- , Stoß- und Trittechniken oberhalb der Gürtellinie
gerade Faust- und Fußtechniken zum Kopf müssen unbedingt vor dem Kopf abgestoppt werden (kein Kontakt; es muß aber zu erkennen sein, daß die Technik zum Kopf weitergeführt werden könnte).
Nach Griffkontaktaufnahme sind Schlag-, Stoß und Trittechniken nicht erlaubt.
Wurftechniken
Hebeltechniken
Die Hebeltechniken sind nur am Ellenbogen, Hand, Bein und Fuß zulässig.
Bein- und Fußhebel sind nur am Boden als Beuge- und Streckhebel zulässig.
Bodenlage ist, sobald ein Kämpfer mit dem Rücken, dem Bauch oder einer Körperseite am Boden liegt.
Würgetechniken
Handwürgen ist nicht erlaubt
Haltetechniken ‘osae-komi!’
Das bedeutet:
a) Der Gehaltene muß kontrolliert gehalten werden.
Ein Haltegriff ist noch nicht kontrolliert, wenn der Gehaltene mit seinen Beinen ein Körperteil des Haltenden umklammert (wenn eine Haltezeit angezeigt wird und es zum umklammern der Beine kommt wird die Haltezeit gelöst.“ Toketa“
b) Der Haltende muß mit seinem Körper über dem Körper des Gehaltenen oder mindestens auf gleicher Höhe sein (z.B. versuchter Seitstreckhebel).
c) der Gehaltene darf nicht mehr aufstehen können.
d) Eine Haltetechnik auf dem Bauch gibt es nicht
Die Haltetechnik ist gelöst ‘toketa!’
Das bedeutet:
a) Der Gehaltene kommt mit seinem Körper höher als der Haltende.
b) der Gehaltene drückt sich aus der Bauchlage
in den Kniestand oder
in die Banklage bzw.
beide Beine und Hände sind so gestreckt, daß der ganzer Körper deutlich von der Matte abgehoben ist.
Ein vorzeitiges Beenden des Haltegriffes durch Aufgabe ist möglich. Dabei erhält der Gegner jedoch 3 Punkte, zugleich als Ippon.

2. Unerlaubte Handlungen

Nicht erlaubte Handlungen ziehen unmittelbar eine Strafe nach sich.
Leichte, verbotene Handlungen:
Diese Handlungen werden mit ‘shido’ bestraft, das heißt, der Gegner erhält einen Punkt (1 x Wazari)
Bestrafung Shido führt nicht zur Disqualifikation
• Schlagen und Treten eines am Boden liegenden Gegners
• Schlagen und Treten unterhalb der Gürtellinie (Tiefschlag)
• Schlag- und Tritttechniken nach Beginn Part 2 (Grip and Punch)
• Bei Hebeltechniken auf Finger oder Zehen
• Für die Technik ‘Nierenschere’ (nur wenn zugezogen)
Die Schere muß zugezogen werden, ein Umklammern reicht nicht
• Bei ‘Passivität’ von einem oder beiden Kämpfern
• Bei ‘Eigengefährdung’ (mobobe!) von einem oder beiden Kämpfern
Eigengefährdung liegt immer vor, wenn ein Kämpfer ohne Deckung angreift und denkontrolliert kämpfenden Gegner dadurch zwingt auszuweichen
• Der Kämpfer hält sich länger als 5 sec. mit dem ganzen Körper bzw. mit beiden Füßen auf der Warnfläche auf.
• Bei Verlassen der Kampffläche aus eigenem Antrieb (mit einem Fuß auf der Sicherheitsfläche = Mattenflucht)
• Einer der Kämpfer unternimmt eine weitere Aktion nach ‘mate!’
• Beleidigung oder Mißachtung des Kampfgerichtes durch den Betreuer.
• Sprechen auf der Matte
• Halsschere
• Würgen mit dem Unterarm ohne Sicherung (Schwitzkasten)
• Mit den Händen ins Gesicht / Haare langen zur Befreiung in Part 3
• Ausspucken des Mundschutzes
• Kommt ein Kämpfer unvorbereitet auf die Kampffläche und der Beginn wird verzögert, kann dafür ein Shido gegeben werden
• Dies gilt auch für Verzögerungen während des Kampfes für Richten des Gi`s, denGürtel ausziehen, die Handschützer ausziehen bzw. verlieren etc. (Nur der HKR kann das zulassen)

2. Verbotene Handlungen

Diese Handlungen werden mit einem ‘chui’ geahndet. Der Gegner erhält zwei Punkte (2x Wazaari)
Zwei verbotene Handlungen ergeben Disqualifikation durch ‘hansokumake’ für den Kampf.
Der Gewinner erhält dafür 14 Punkte.
Diese Strafe tritt ein,
• bei zu hartem Kontakt
• Vorsätzliche unkontrollierte Aktion (Absicht zur Schmerzzuführung)
• bei geraden Stoß- oder Tritt-Techniken zum Kopf mit Kontakt
(Kampfrichter entscheidet über unzulässigen Kontakt)
• falls der Gegner vorsätzlich außerhalb der Warnfläche geworfen bzw. gestoßen wird
Kommentar:
Ansatz alleine genügt nicht. Aktive Handlung ist erforderlich. Es zählt hier der Rumpf als“Merkmal”, ob jemand nach außen geworfen oder gestoßen wurde.
• bei Nichtbefolgung der Kampfrichteranweisungen
• bei unflätigen Bemerkungen/Gesten in Richtung Gegner oder Kampfrichter, Publikum
• bei Fingerstichen, Kopf- , Ellenbogen- und Knieschlägen bzw. -stößen

Schwere, verbotene Handlungen
Die Bestrafung zieht als unmittelbare Folge die Disqualifikation durch ‘hansokumake’ nach sich.
Der Gegner erhält dafür 14 Punkte
Bei der zweiten schweren verbotenen Handlung wird der Kämpfer von dem gesamten Wettbewerb ausgeschlossen.
Die Disqualifikation erfolgt,
• falls vorsätzlich Techniken angewendet werden, die darauf abzielen, den Gegner zu
verletzen
• bei der Durchführung oder dem erkennbaren Vorsatz, den Gegner mit einer Würgetechnik
oder einem Hebel zu werfen oder bei einem Genick- bzw. Wirbelsäulenhebel aus der
Bewegung heraus (z.B. Wurf aus dem Schwitzkasten).
• nach grob unsportlichem Verhalten
• Genickhebel
• Gedrehte Fuß- und Kniehebel
• Unsportlichkeit nach dem Kampf (zeigt sich ein Kämpfer nach dem Kampf „unsportlich“, so kann die Kampfrichter-Crew (Mehrheitsbeschluss) ihn vom Rest des Turniers ausschließen)
Bei einer Disqualifikation verliert der Kämpfer alle Anrechte aus bereits gewonnen
Kämpfen, inklusive eventueller Platzierungen

Strafen :
1. Leicht verbotene Handlung = Shido (1 Punkt an den Gegner)
2. Verbotene Handlung =Chui (2 Punkte an den Gegner)
3. Verbotene Handlung + leicht verbotene Handlung = Keikoku (3 Punkte an den Gegner) Chui (= 2 Pkte.) + Shido (= 1 Pkt.) = Keikoku (3 Punkte)
4. 2 verbotene Handlungen = Hansokumake (Verlieren des Kampfes) Der Gewinner bekommt 14 Punkte, der Verlierer 0 Punkte.
5. Falls ein Kämpfer 3 Punkte (Keikoku) bekommt, weil der Gegner einen Regelverstoß begangen hat, wird dies als “Ippon” gezählt und in dem Part gewertet, indem die letzte Strafe erfolgte.
6. Bei der ersten schweren verbotenen Handlung eines Kämpfers, verliert er den Kampf mit 0 Punkten und der Gegner erhält 14 Punkte.
7. Bei der zweiten schweren verbotenen Handlung eines Teilnehmers (in einem Turnier), wird er für den Rest des Turniers ausgeschlossen.

Nichterscheinen und Zurückziehen:

1. Die Entscheidung “Fusen-Gachi” (Sieg durch Abwesenheit des Gegners) wird jedem Kämpfer zugesprochen, dessen Gegner bei dem Wettkampf nicht erscheint (der Gewinner erhält 14 Punkte).
2. Die Entscheidung “Kiken-Gachi” (Sieg durch Rücktritt des Gegners) wird dem Kämpfer ausgesprochen, dessen Gegner sich während des Wettkampfes von seinem Kampf zurückzieht.
In diesem Fall bekommt der zurückziehende Teilnehmer 0 Punkte und der Gewinner 14 Punkte oder die Punktezahl, die bereits erreicht wurde, falls diese höher als 14 Punkte ist.
Kommentar:
Listeneintragung: 14:0 Punkte
3. Falls ein Arzt erklärt, dass ein Kämpfer einen Kampf nicht mehr beenden kann, ist es für ihn auch nicht mehr möglich, am weiteren Wettbewerb teilzunehmen.